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Franz Beckenbauer

Deutschlands letzter Kaiser war kein Adeliger, aber er hatte Titel ohne Ende und war einer der besten Sportler des Landes: Franz Beckenbauer! Am 11. September 1945 wird der kleine Franz in München, im Stadtteil Giesing, geboren. Das Fußballspielen wird ihm quasi in die Wiege gelegt, denn er wächst direkt neben einem Fußballplatz auf und fällt auch schnell durch sein Talent auf: Bald haben ihn viele Vereine auf dem Zettel, wegen seiner Ballkontrolle, seinem Einsatz und seiner Gelassenheit. Als gebürtiger Giesinger, heißt der Wunschverein von Franz eigentlich TSV 1860 München. Doch die wohl berühmteste Ohrfeige der Fußball-Geschichte verhindert diesen Schritt: Ein Spieler der Löwen verpasst ihm eine „Watschn“ bei einem Spiel, woraufhin sich Beckenbauer für den FC Bayern München entscheidet. Mit nur 18 Jahren gibt Beckenbauer sein Profi-Debüt. In seiner Premieren-Saison schafft er zusammen mit Sepp Maier und Gerd Müller den Aufstieg in die Bundesliga. Von da an geht es für das Trio nur noch um Eines: Titel, Titel, Titel!

Drei Mal gewinnen sie den Europapokal der Landesmeister. Vier Mal krönen sie sich zum Deutschen Meister und vier Mal holen sie den DFB-Pokal. In der Nationalmannschaft ist Beckenbauer als Kapitän ebenfalls erfolgreich. 1972 wird die DFB-Elf erst Europameister, dann 1974 Weltmeister im eigenen Land. 16 Jahre später wird Beckenbauer wieder Weltmeister - diesmal aber als Trainer. „Kaiser Franz“ kann eben alles! Kurz nach der Jahrtausendwende gelingt Beckenbauer ein Kunststück, dass keiner erwartet hätte. Der sympathische Münchner trägt maßgeblich dazu bei, die Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland zu holen. Diese WM geht als „Sommermärchen“ in die Fußballgeschichte ein und sorgt überall im Land für Freude und Begeisterung. Die Fähigkeit, Menschen zu begeistern, hat Franz Beckenbauer wie kein Zweiter und begegnet seinem Umfeld mit Respekt. In den letzten Jahren wird es ruhiger um die „Lichtgestalt“ des Fußballs.

Der frühe Tod seines dritten Sohnes bricht ihm das Herz. Außerdem leidet Beckenbauer massiv unter dem Vorwurf, er hätte sich bei der WM-Vergabe 2006 an illegalem Verhalten beteiligt. Franz Beckenbauer ist geplagt von Krankheiten, leidet unter anderem an Parkinson. Am 07. Januar 2024 stirbt Franz Beckenbauer. In Erinnerung bleibt „Kaiser Franz“ als einer der größten Sportler Deutschlands und als großer Menschenfreund.

Herz auf der Zunge

„Schau ma moi, dann seng mas scho“ - Das war einer der Lieblingssprüche von Franz Beckenbauer. Der Kaiser war mit solchen Sprüchen, aber auch seiner Stimme im Allgemeinen, ein Symbol für den Münchner Dialekt. Der Giesinger sprach mit einem sanft rollenden „R“ und in einer typischen Münchner Sprachmelodie. Im Stadtmuseum München zeigt sogar ein Hörbeispiel Beckenbauers „wie sich ein Münchner anhört“.
Foto von Franz Beckenbauer beim durchgehen seiner Fanpost