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Nach 1945

Foto vom Münchner Oberbürgermeister Thomas Wimmer bei der Aktion Rama Dama

"Rama Dama“ heißt auf Hochdeutsch so viel wie: „Wir räumen auf!“ Zurück geht der Ausdruck auf eine Aktion, die der  Münchner Oberbürgermeisters Thomas Wimmer nach dem Zweiten Weltkrieg initiiert hat. Am 29. Oktober 1949 ruft er Freiwillige dazu auf, München von den Spuren der Zerstörung zu befreien, denn noch immer gab es jede Menge Schutthalden in der Stadt. Wimmers Aufruf folgten mehr als 7500 Menschen. Auch der Bürgermeister selbst, packte bei der Aktion mit an und an einem Tag wurden mehr als 15.000 Kubikmeter an Trümmern und Abfall beseitigt. Alle Spuren des Krieges konnten damit natürlich nicht beiseite geräumt werden, aber die Aktion „Rama Dama“ hatte eine hohe Symbolkraft. Vermutlich steht „Rama Dama“ deswegen bis heute als Ausdruck für freiwillige Aufräum-Aktionen.

Rama Dama in bavarikon:

Fotos 

Foto vom Empfang der Fußball-Weltmeister von 1954 in München

Es klingt wie ein modernes Märchen, was am 4. Juli 1954 beim Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft in der Schweiz passiert ist: Der Underdog Deutschland besiegt bei nass-kühlem Wetter im Berner Wankdorfstadion den haushohen Favoriten Ungarn mit 3:2. Helmut Rahn landet den Siegtreffer und vermutlich kennt jeder die Worte der legendären Radio-Reportage von Herbert Zimmermann: "Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen – Rahn schießt – Tooooor! Tooooor! Tooooor! Tooooor!Kurz nach dem Schlusspfiff eskaliert Zimmermann- übermannt von seiner Emotion: “Aus, aus, aus - aus! - Das Spiel ist aus! - Deutschland ist Weltmeister." Dieser Titel ist für Deutschland soviel mehr, als „nur“ ein sportlicher Erfolg. Vor der WM 1954 lastet der Zweite Weltkrieg schwer auf den Schultern der Gesellschaft. Mit dem Sieg, findet Deutschland seine nationale Identität in Friedenszeiten wieder. Zeitgleich, können noch weitere Athleten anderer Sportarten internationale Erfolge verbuchen. Die deutsche Identität erwacht positiv beladen von Neuem. Deswegen gilt der Sommer 1954 auch als „Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland.“

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Fußballkultur mit Buschi und Schmiso

Faszination Fußball mit Sebastian Benesch

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Wunder von Bern

Foto eines Gerichtssaales mit Tisch, Akten und leerem Stuhl

Von der Propagandastadt zum Ort der Gerechtigkeit. Nürnberg diente der NSDAP als Stadt für acht Reichsparteitage. Von hier aus verbreiteten die Nationalsozialisten ihre menschenverachtende Ideologie in die ganze Welt. Nach dem Krieg werden sie dafür in derselben Stadt bestraft – denn dort war die Justiz- und Haftinfrastruktur zumindest halbwegs intakt. Von 1945-1949 finden im Justizpalast die sogenannten „Nürnberger Prozesse“ statt. Zum ersten Mal in der Geschichte werden Politiker von den Siegernationen für ihre Verbrechen im Krieg und an der Menschlichkeit vor ein Gericht gestellt. Insgesamt 24 Nationalsozialisten klagen die USA, England, Frankreich und Sowjetunion in den Hauptprozessen an - die Hälfte von ihnen wird zum Tode verurteilt. Drei der größten Persönlichkeiten des NS-Regimes sitzen nicht auf der Anklagebank: Adolf Hitler, Joseph Goebbels und Heinrich Himmler. Sie entgingen einer Festnahme, indem sie zuvor Suizid begangen hatten. Auch Hermann Göring entging einem Urteil. Zwar fassten ihn die Alliierten, in seiner Zelle wählte aber auch er den Selbstmord. Trotzdem haben die Nürnberger Prozesse einen großen Anteil an der Aufklärung der NS-Verbrechen. Vieles was wir heute wissen, wurde schon damals ermittelt. Ein ähnliches Gericht existiert auch heute noch. Der „Internationale Strafgerichtshof“ in Den Haag verfolgt seit über 20 Jahren Verbrechen gegen die Menschlichkeit - zum Beispiel Völkermorde oder Kriegsverbrechen.

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Die Nürnberger Prozesse

Foto vom Brandenburger Tor und einem Hinweisschild über das Verlassen des britischen Sektors

„Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten“ - Das ist die wohl berühmteste Lüge in der neueren Geschichte Deutschlands. Zwei Monaten nachdem DDR-Chef Walter Ulbricht den DDR-Bürgern dieses Versprechen gegeben hatte, beginnt in Berlin ein neues Zeitalter. Am 13. August 1961 wird Deutschland getrennt. Von einem Moment auf den anderen können die Deutschen nicht mehr von Ost nach West und von West nach Ost. Der öffentliche Nahverkehr wird Mitten in der Stadt aufgespaltet, genau so wie Straßen und zum Teil auch Häuser. Die Bevölkerung Berlins kann teilweise nicht mehr zur Arbeit gehen oder ihre Familien besuchen. Der Grund: Immer mehr Menschen flüchten aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland. Um die Massenflucht zu stoppen, sieht die DDR-Führung nur eine letzte radikale Lösung. Sie sperrt ihre Bürger ein. Jeder der ab diesem 13. August 1961 unerlaubt versucht die Grenze in den Westen zu überschreiten muss mit dem Tod rechnen. Bis zum Mauerfall am 09. November 1989 sterben mindesten 140 Menschen an der Berliner Mauer.