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19./20. Jahrhundert

Collage an Jugendstil Bildern, von Klimt, Mucha und dem Gare de lest

So heißt die kunstgeschichtliche Epoche zur Jahrtausendwende vom 19. aufs 20. Jahrhundert. Geprägt hat den Begriff der Münchner Georg Hirth in seiner Zeitschrift „Jugend“. Jugendstil wird als Gegenentwurf zu Historismus, Eklektizismus und Industrialisierung verstanden. Jugendstil ist eine Mischung aus unterschiedlichen Strömungen, dazu gehören u.a. Reformstil, Sezessionsstil oder der Modernisme und wird auch Art Nouveau genannt. Jugendstil findet sich in Architektur, Alltagsgegenständen, Kunst Musik, Mode oder im Handwerk der Zeit. Berühmte Vertreter sind z.B. Gustav Klimt, Henri de Toulouse-Lautrec, Gerda Wegener, Alfons Mucha, Ernst Haeckel, Louis Comfort Tiffany, August Endell, Richard Riemerschmid

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Knorr & Hirth
Kunst (Weimarer Republik)

Zeichnung der Weltausstellung Paris 1878 und Foto von Prinz Albert

Eines, hat Prinz Albert, der Ehemann der britischen Queen Victoria,verstanden wie kein Zweiter zu seiner Zeit: Albert hat schnell begriffen, wie wichtig Vermarktung ist. Beispielsweise nutzt er die noch neue Fotografie dafür, Porträts von sich und seiner Frau anzufertigen, die in jedem britischen Haushalt wie Autogrammkarten Einzug finden. Albert sorgt dafür, dass die Royals eine Marke werden- Influencer würde man heute sagen. Er hat aber nicht nur ein Gespür für Selbstinszenierung, er schaut auch über den Tellerrand hinaus. In Zeiten der Industrialisierung jagt eine technische Entwicklung die nächste: Mechanischer Webstuhl, Dampflock, die erste Eisenbahnlinie, sind nur ein paar Erfindungen der Zeit, die das Leben der Menschen maßgeblich verändern. Jeder will zeigen, was er hat. Doch damals ist es noch nicht so einfach wie heute, Werbung in eigener Sache zu machen. Es fehlen die Mittel, um ein wirklich großes Publikum zu erreichen. Prinz Albert regt also an, eine Weltausstellung ins Leben zu rufen, eine internationale Leistungsschau. Alle Nationen sind versammelt unter einem Dach und zeigen technische und kunsthandwerkliche Neuerungen. Um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen, wird im Londoner Hyde Park der „Crystal Palace“ gebaut - ein 600 Meter langer Palast aus Glas und Eisen. 1851 eröffnet dann Queen Victoria die weltweit erste „Great Exhibition of the Works of Industry of All Nations“. Das Event macht Schule: in den darauffolgenden Jahren finden Weltausstellungen in Europa und Nordamerika statt. Ein Gebäude reicht schon bald nicht mehr aus. Bei der ersten Weltausstellung in Paris 1855, bekommt jedes Ausstellerland seinen eigenen Pavillon. Zwischen 1851-1982 finden in Europa und Nordamerika Weltausstellungen statt. Spuren davon, findet man immer noch in manchen Städten: Zum Beispiel das Atomium in Brüssel, die Space Needles in Seattle oder den Eiffelturm in Paris. Die Geschichte vom Eiffelturm ist besonders spektakulär, die kannst Du Dir in unserem Podcast anhören, genauso wie die Geschichte von Queen Victoria und Prinz Albert. 

Fotos und Zeichnungen in bavarikon

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Zeichnung von Franz Ferdinand und seiner Frau Sohpie und eine Schlagzeile mit der Nachricht, ihrer Ermordung

Gavrilo Princip- der Name dieses Mannes ist in die Geschichte eingegangen, leider aus dramatischen Gründen. Der 19-jährige Gymnasiast hat mit Sicherheit selbst nicht geahnt, welche katastrophalen Folgen seine Tat haben würde. Am 28. Juni 1914 besucht der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand mit seiner Frau Sophie Sarajevo. Das Datum war zufällig gewählt, aber ohne es zu Wissen, war es der denkbar schlechteste Zeitpunkt für den zukünftigen Kaiser der Donau-Monarchie. Für die Serben war es der Sankt-Veits-Tag (Vidovdan). Traditionell gedenken die Serben an diesem Tag dem Kampf gegen die Osmanische Fremdherrschaft. Nichtsahnend fahren Franz Ferdinand und Sophie mit ihrem Wagen durch die jubelnde Menge. Was sie nicht wissen: 7 Attentäter einer Gruppe namens „Junges Bosnien“ haben sich entlang der Strecke postiert. Einer davon zündet einen kleinen Sprengkörper. Der verfehlt den Wagen des künftigen Kaiserpaares, trifft aber Passanten und einen Oberst. Franz Ferdinand lässt erst weiterfahren, ändert dann aber seine Route. Dafür muss sein Fahrer den Wagen vor einem Café wenden. Einer der Gäste ist Gavrilo Princip. Er zieht eine Waffe und tötet Franz Ferdinand und seine Frau. Die politische Lage zu der Zeit ist in Europa schon mehr als instabil. War es bis dahin noch möglich, politische Krisen zwischen der Triple-Entente (Frankreich, Russland, Großbritannien) und dem Deutschen Reich, Österreich-Ungarn und Italien auf der anderen Seite diplomatisch zu lösen, war das mit dem Attentat vorbei. Das Deutsche Reich hatte 1879 mit Österreich den Zweibundvertrag geschlossen und sagt seinem Bündnispartner nach dem Attentat seine volle Unterstützung zu. Schon bald wird eine Kriegserklärung nach der anderen ausgesprochen: Österreich-Ungarn erklärt Serbien als Reaktion auf das Attentat am 28. Juli 1914 der Krieg. Russland, das sich als Schutzmacht Serbiens sieht, ruft daraufhin am 30. Juli eine Generalmobilmachung aus. Die war schon länger in Vorbereitung. Deutschland erklärt am 1. August erst Russland, dann am 3. August Frankreich den Krieg. Am 5. August steigt Großbritannien in das Kriegsgeschehen ein- der Erste Weltkrieg bricht los.

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Bilder von Kant, Galileo, Lessing, Voltaire

Sport vereint Menschen - das hat am Ende des 19. Jahrhunderts bereits der französische Baron Pierre de Coubertin gewusst. Seine Vision: die Welt soll zusammenkommen und bei einem Sportfest den Frieden feiern. So erschafft Coubertin 1896 die 1. Olympischen Spiele der Neuzeit. Für die Austragung wählt er den antiken Ursprungsort aus: Griechenland. Die Erstausgabe der Spiele ist ein voller Erfolg. Sportler und Fans waren begeistern von dem Event. Die Spiele von Athen sind der Startschuss für das Erfolgskonzept Olympische Spiele. Die sind inzwischen ganz schön gewachsen. Bei den ersten Spielen in Athen gab es nur 43 Wettkämpfe, 2024 in Paris gibt es insgesamt 329 Entscheidungen! Wichtig sind Coubertin neben dem Sport auch kulturelle Aspekte: Kunst, Architektur und Rituale spielen deshalb bis heute bei Olympia eine wichtige Rolle. Dazu gehören beispielsweise das Olympiastadion oder die Eröffnungsfeier. Später kommen noch der olympische Eid und der Fackellauf dazu.
Weil Coubertin die Kunst so liebt, wird daraus von 1912 bis 1948 eine eigene olympische Disziplin. Den ersten olympischen Literaturwettbewerb kann Pierre de Coubertin für sich entscheiden: unter einem Pseudonym gewinnt er mit seinem Gedicht „Ode an den Sport“ Gold.

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