Eines, hat Prinz Albert, der Ehemann der britischen Queen Victoria,verstanden wie kein Zweiter zu seiner Zeit: Albert hat schnell begriffen, wie wichtig Vermarktung ist. Beispielsweise nutzt er die noch neue Fotografie dafür, Porträts von sich und seiner Frau anzufertigen, die in jedem britischen Haushalt wie Autogrammkarten Einzug finden. Albert sorgt dafür, dass die Royals eine Marke werden- Influencer würde man heute sagen. Er hat aber nicht nur ein Gespür für Selbstinszenierung, er schaut auch über den Tellerrand hinaus. In Zeiten der Industrialisierung jagt eine technische Entwicklung die nächste: Mechanischer Webstuhl, Dampflock, die erste Eisenbahnlinie, sind nur ein paar Erfindungen der Zeit, die das Leben der Menschen maßgeblich verändern. Jeder will zeigen, was er hat. Doch damals ist es noch nicht so einfach wie heute, Werbung in eigener Sache zu machen. Es fehlen die Mittel, um ein wirklich großes Publikum zu erreichen. Prinz Albert regt also an, eine Weltausstellung ins Leben zu rufen, eine internationale Leistungsschau. Alle Nationen sind versammelt unter einem Dach und zeigen technische und kunsthandwerkliche Neuerungen. Um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen, wird im Londoner Hyde Park der „Crystal Palace“ gebaut - ein 600 Meter langer Palast aus Glas und Eisen. 1851 eröffnet dann Queen Victoria die weltweit erste „Great Exhibition of the Works of Industry of All Nations“. Das Event macht Schule: in den darauffolgenden Jahren finden Weltausstellungen in Europa und Nordamerika statt. Ein Gebäude reicht schon bald nicht mehr aus. Bei der ersten Weltausstellung in Paris 1855, bekommt jedes Ausstellerland seinen eigenen Pavillon. Zwischen 1851-1982 finden in Europa und Nordamerika Weltausstellungen statt. Spuren davon, findet man immer noch in manchen Städten: Zum Beispiel das Atomium in Brüssel, die Space Needles in Seattle oder den Eiffelturm in Paris. Die Geschichte vom Eiffelturm ist besonders spektakulär, die kannst Du Dir in unserem Podcast anhören, genauso wie die Geschichte von Queen Victoria und Prinz Albert.
Fotos und Zeichnungen in bavarikon
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